Jahresbericht 2023

Erhebliche Zunahme der Gesuche

Im Jahr 2023 war es auffällig, dass sich die Gesamtzahl der Gesuche sowie die Zahl der bewilligten Gesuche im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel, das Ausgabevolumen ungefähr um ein Viertel erhöht hat. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Der Verdacht liegt nahe, dass mehr Menschen aufgrund der Gesamtsituation auch im Kanton Zürich in wirtschaftlicher und sozialer Sicht in prekäre Situationen geraten sind. Da sich das Ausgabevolumen nicht im gleichen Mass erhöht hat, könnte man spekulieren, dass sich der Spielraum der Menschen um das Existenzminimum herum auch bei kleineren Ausgaben verringert hat.

Dank an alle Spenderinnen und Spender

Die Zürcher Stiftung für psychisch Kranke bedankt sich herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die uns in diesem Jahr grosszügig unterstützt haben. Wir durften uns über vier Spenden von Einzelpersonen in der Höhe von Fr 3'400 freuen. Eine katholische und sieben reformierte Kirchgemeinden überwiesen unserer Stiftung insgesamt Fr 5'018.05 an Kollekten und einer Vergabung. Die Spenden betrugen insgesamt Fr 8'153 (2022: Fr 30'154.70).

Hilfeleistungen der Zürcher Stiftung für psychisch Kranke

  2023  (2022, 2021, 2020, 2019)
Bearbeitete Gesuche gesamt 156 (108, 104, 97, 138)
Abgelehnte Gesuche 48 (37, 39, 32, 62)
Bewilligte Gesuche für Einzelpersonen 82 (56, 50, 48, 57)
Bewilligte Gesuche für Institutionen 5 (4, 5, 6, 7)
Weitergeleitete (und bewilligte) Gesuche 14 (11, 8, 11, 12)
Geteilte Beträge 7  


Die Gesamtausgaben unserer Hilfstätigkeit betrugen Fr 89'905.00 (2022: Fr 64'283.18, 2021: Fr 58'180, 2020: Fr 62'394, 2019: Fr 58’146.75). Davon wurden Fr 7'300 (2022: Fr 7'300, 2021: Fr 6'300, 2020: Fr 13'500, 2019: Fr 9'300) an verschiedene Institutionen ausgezahlt.

Bewilligte Gesuche

Der Trend der letzten Jahre hat sich fortgesetzt: Die meisten Gelder wurden hauptsächlich für den öffentlichen Verkehr gezahlt. An zweiter Stelle liegen Unterstützungen für Reisen, seltener Erholungsferien, öfter Reisen ins Heimatland zum Besuch von Verwandten oder von besonderen familiären Anlässen. Weitere Gesuche mit mehrfachen vergleichbaren Anliegen waren solche für Computer, neues Bett, Kleider für den persönlichen Bedarf, Zahnarzt- und Krankenkassenrechnungen, Rechnungen für Haustiere, Fitnessabonnements und Deutschkurse. An zwei Kliniken wurde Handgeld ausgezahlt, wir haben ein Volleyballweekend für psychisch kranke Beteiligte und ein Selbsthilfezentrum für psychische Erkrankungen mit unterstützt. Ausserdem beteiligten wir uns mit einem Betrag an dem Madnessfest, das am 1. Juni 2024 in der Roten Fabrik stattfindet.

Abgelehnte Gesuche

Die meisten Gesuche wurden abgelehnt, weil es auf Nachfragen keine Rückmeldungen mehr gab oder fehlende Unterlagen nicht nachgereicht wurden. An zweiter Stelle lagen Gesuche, deren zu Begünstigende weder im Kanton Zürich wohnten noch hier ihren Heimatort hatten. Andere Gründe für die Ablehnung waren unter anderem ein zu hohes Vermögen oder ein grosser Einnahmenüberschuss, Psychotherapien, Ausbildungen oder Rückzug des Gesuchs, weil sich die finanzielle Situation verändert, sprich verbessert, hat.

Weitergeleitete Gesuche

Acht Feriengesuche konnten wir vollumfänglich an den Nachlass Probst, verwaltet von der Pro Mente Sana, weiterleiten. Bei weiteren sechs Gesuchen haben wir die Spendengelder für die jeweiligen Reisen aufgeteilt. Der Nachlass Probst hat uns damit um Fr 13'552.70 entlastet (2022: Fr 9'169.65). Dieser Nachlass ist nun aufgebraucht. Sechs Gesuche hat vollumfänglich die Huber-Graf und Billeter-Graf Stiftung übernommen. Ein weiteres Gesuch haben wir aufgeteilt. Damit wurden wir um weitere Fr 10'974.65 (2022: Fr 1'049.00) entlastet. Das abgegebene Gesamtvolumen betrug Fr 24’527.35 (2022: Fr 14'453.45, 2021: 9’087.05 2020: Fr 13'988.89, 2019: Fr 15’099.65). Wir danken herzlich den beiden beteiligten Einrichtungen!

Stiftungsrat und Stiftungsbeirat

Nach 27 Jahren ist Hugo Schönenberger als Stiftungsrat zurückgetreten. Wir danken ihm herzlich für seinen grossen und langjährigen Einsatz, zwischenzeitlich auch als stellvertretender Stiftungsratspräsident in einer schwierigen Übergangszeit. Als Nachfolger wurde Meinrad Tröndle gewählt. Er ist neuer Aktuar und erhält die Zeichnungsberechtigung zu zweit. Die Wahl der neuen Stiftungsrätin per Zirkulationsverfahren vom 29. Juni 2022, Hanae Ikehata, wurde bestätigt. Die Wahl der neuen Stiftungsbeiräte per Zirkulation vom 27.01.2023, Benjamin Dubno, Philipp Homan, Josef Jenewein und Stefanie Stoll, wurde ebenfalls bestätigt.

Vermögenslage

Das Gesamtvermögen der Zürcher Stiftung verringerte sich um Fr 54'811 (2022: Fr -198'361, 2021: Fr -48'987, 2020: Fr +119'135, 2019: Fr -5’946.52) auf Fr 978'310.69 (2022: Fr 1'033'121.88, 2021: Fr 1'231'483, 2020: Fr 1'280'461, 2019: Fr 1‘161‘326) bei einem gesamten Spendenertrag von Fr 8'153 (2022: Fr 31'203.70, 2021: Fr 16'732.50, 2020: Fr 150'925, 2019: Fr 11'292.74) und einem Gewinn der Anlagen von Fr 26'904.00 (2022: Fr -161.883.00, 2021: Fr -6'431, 2020: Fr +35'218, 2019: Fr +46'240.89).

Dank

Allen Mitgliedern des Stiftungsrates und des Stiftungsbeirates sei ganz herzlich gedankt für ihr grosses ehrenamtliche Engagement, ohne das die Arbeit unserer Stiftung zum Wohle vieler psychisch Kranker in unserem Kanton nicht möglich wäre.

Zürich, 08. April 2024
Pfarrer Markus Felss, Präsident